Deilenaar2008-1

Deilenaar und Schwarzgrannen Club

wuerttembg

Württemberg-Hohenzollern

hohenzollern1
Schw.-Grr2008-1

zurück

Milbenbefall beim Kaninchen

Grundsätzliches: Milben sind kleine Schädlinge die sich im Fell der Tiere und/oder im Stall befinden.
Erkennung:       Die Milben sind ca. 0,5 x 0,5 mm gross und sehen aus wie Schuppen (weiße Plättchen).

Milben am Tier: Wenn sich die Milben auf der Fellhaut angesiedelt haben vermehren sie sich täglich. Sie sind nur sehr                             schwer oder gar nicht abzukratzen. Oft gehen dabei auch ganze Haarbüschel heraus.
                             Der Befall fängt meistens im Genick (oder Stirn) an und ist mit Haarausfall verbunden. Je nach                                      Behandlungsmethode „flüchten“ die Milben aber auch in Richtung Kopf bis zum Ohrenansatz oder                                aber gehen bis zur Rückenrundung.
                             Deshalb ist eine grossflächige Behandlung von Vorteil.

Milben im Stall: Sind die Milben dagegen im Stall, so sitzen die „weißen Punkte“ meist an der Stalldecke oder in den                              Ecken und Kannten des Stalles. Milben in Ritzen können nicht besonders gut erfasst werden,                                        deshalb ist es wichtig die Stallungen vorher an allen Ecken und Kanten mit Silikon zu versiegeln!!!
 

Es ist davon auszugehen, dass ein einseitiger Befall von nur Tier oder Stall nicht vorkommt. Zur Ungezieferbehandlung sind also immer beide Komponenten in Erwägung zu ziehen.

Des weiteren muss beachtet werden, dass die Milbeneier von den meisten Präparaten nicht abgetötet werden können. Sie überleben und müssen nach ca. 1 Woche nochmals behandelt werden. Deshalb zieht sich eine Behandlung mindestens über einen Zeitraum von 2 Wochen.

Behandlungstipp:


Alle flüssigen Mittel sind so aufzutragen, dass das Objekt nachher naß(!) ist. Ein leichtes besprühen bringt nicht den gewünschten Erfolg. Bei der Behandlung am Tier ist ein einreiben zum gleichmäßigen verteilen empfehlenswert. Zusätzlich wird so auch gewährleistet, dass das Mittel bis auf die Fellhaut eindringt.

Behandlungsmöglichkeiten:


1.)„HerbaMed-Milben-ex“ von Heiler Produkte/Hildesheim als Tropfmittel.
bestellbar bei www.Reptilica.de.
Preis ca. 7 € für 10 ml.
Wirkstoff: Mesulpen, Piperonylbutoxid, Cypermethrin, Corrinet., Parrafin.

Sehr starkes und teures Mittel auf Ölbasis bei dem man nur 1-2 Tropfen auf die befallene Stelle träufelt und dann gut und „großflächig“ (ca. 3x3cm möglich) verreibt.

Behandlung am Tier: Die Milben lösen sich innerhalb 2-4 Tagen von der Fellhaut, der Chitinpanzer wird zerstört.                                           Reste bleiben im Fell hängen und müssen ausgebürstet werden. Empfohlene Behandlung: 4 mal                                     im Abstand von je 4 Tagen.
                                   Nicht anwenden bei mehreren zusammenlebenden Kaninchen, da sie das Mittel gegenseitig                                           ablecken und es dann zur Darmkrankheit mit Todesfolge kommen kann!!!
Behandlung im Stall: Aufgrund des hohen Preises ungeeignet.

2.)„Milbenzerstäuber“ von Beaphar/Emmerich im Zerstäuber.
bestellbar bei www.kleintierzuchtbedarf-schmidt.de.
Preis 5,50 € für 100 ml.
Wirkstoff: Pyrethrum.

Mittelstarkes Mittel auf Öl-/Wasserbasis. Sehr gut als Ergänzung zum erstgenannten Mittel, das doch nur kleine Bereiche abdecken kann.

Behandlung am Tier:  Empfohlene Behandlung: 4 mal im Abstand von je 3-4 Tagen. Kann auch als alleiniges Mittel                                        eingesetzt werden, jedoch sollte das Kaninchen damit alle 3 Tage gründlich eingesprüht                                                werden (ca. 14 Tage lang).
Behandlung im Stall: So lange nur einzelne Buchten betroffen sind ist eine Behandlung möglich. Aufgrund des hohen                                     Preises jedoch nur bedingt geeignet.

3.) „Intermitox“ von Interhygiene / Cuxhaven.
bestellbar bei www.kleintierzuchtbedarf-schmidt.de.
Preis 21 € für 250 ml. Flüssigkonzentrat reicht für ca. 200 Liter Sprühflüssigkeit.
Wirkstoff: Altropin.

(oder “Intermitox” direkt bei www.interhygiene.de anfragen)


Schwaches, aber meist wirksames Mittel gegen Milben. Besser man fängt die Erstbehandlung mit einem stärkeren Mittel an.

Behandlung am Tier:  Das Kaninchen sollte täglich 1-2 mal über einen Zeitraum von ca. 2 Wochen grossflächig (von                                      den Ohren bis zur Rückenrundung) besprüht werden. Dies ist ein sehr grosser                                                             Arbeitsaufwand, aber Aufgrund des niedrigen Preises dennoch vorteilhaft. Nach 2 Wochen                                           kann der Rhythmus langsam verlängert werden. Für die Behandlung ist ein Zeitraum von ca. 4                                      Wochen realistisch. Gesundheitlich unbedenkliches Mittel.
Behandlung am Stall: Komplette Buchten können mit diesem Mittel ausgesprüht werden, auch wenn das Kaninchen                                       darin sitzt (nicht in die Augen des Kaninchens sprühen!). Die Anwendung sollte natürlich auch                                       über einen längeren Zeitraum erfolgen.

4.) „Parasit-Ex“ von Klaus Gritsteinwerk/Bünde in Tropfflasche.
bestellbar bei www.kleintierzuchtbedarf-schmidt.de.
Preis: 9,55 € für 100 ml.
Wirkstoff: Dichlorvos.

Durchschlagende Wirksamkeit im Kaninchenstall fraglich. (4-5 Tropfen je Stall)

Behandlung am Tier:  Nicht getestet. Das Produkt ist dafür nicht vorgesehen.
Behandlung am Stall: Da der Stall komplett geschlossen sein soll, damit keine Luftverdünnung stattfinden kann, ist                                          mit dem Produkt schwer zu arbeiten. Die Guckfenster der Türen müssen zugehängt und die                                         Kaninchen müssen während der Behandlung in andere Stallungen verlegt werden. Ob die                                            Wirksamkeit gegeben war konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden.

5.)„Bio-Insekt-Shocker“ von PETVITAL/Canina im Zerstäuber.
bestellbar bei www.Reptilica.de.
Preis ca. 7 € für 150 ml.
Wirkstoff: Kokos-, Raps-, Jojobaöl und Kokosölester.
 
Mittelstarkes Mittel auf Öl-/Wasserbasis. Präparat konnte nur unzureichend getestet werden, da nur 1 Flasche eingesetzt wurde. Könnte aber ähnlich wirksam sein wie ”Milbenzerzäuber”.
Das Mittel konnte nur unzureichend getestet werden, da nur eine Flasche eingesetzt wurde.

6.) „PerParasit“ von M.Bayer/Stadtbergen. 400 ml Sprühdose.
Wirkstoff: Pyrethrum.
Preis ca. 12 € je Sprühdose

Behandlung am Tier: 
Sehr schwaches Mittel, da nur im Fellhaar das Mittel hängen bleibt. Die Milben befinden sich                                         aber auf der Fellhaut. Wenn das Tier eingesprüht wird, bis es naß ist, benötigt man sehr viele                                        Sprühdosen. Anwendung nach 2,5 Sprühdosen abgebrochen.
Behandlung am Stall: Eher ungeeignet, da hoher Verbrauch und teuer.

7.) „Jacutin“ von Celaflor/Ingelheim. Puder in der Stäubedose.
Bestellt bei www.kleintierzuchtbedarf-schmidt.de.
Preis: 5,10 für 100 g.
Wirkstoff: Naturpyrethrum, Piperonylbutoxid.

Behandlung am Tier:  Überaus schwaches Mittel, da nur im Fellhaar das Mittel hängen bleibt. Die Milben befinden                                         sich aber auf der Fellhaut. Zusätzlich wird der Puder innerhalb kürzester Zeit von den                                                    Kaninchen wieder entfernt. Eine Einwirkung auf die Milben findet so gut wie gar nicht statt.
                                     Das Mittel ist wohl eher zur Vorbeugung vor Ausstellungen geeignet.

Behandlung am Stall: Nicht getestet. Für die Stallungen ist das Produkt umständlich zu handhaben.

8.)„Intermitox-Puder“ von Interhygiene / Cuxhaven.
bestellbar bei www.kleintierzuchtbedarf-schmidt.de.
Preis 9,20 € für 500 gr. Stäubedose.
Wirkstoff: Altropin

Wurde nicht getestet. Aufgrund der Problematik eines Puders in etwa wie „Jacutin“ einzustufen.

9.) Gas-Flammenwerfer (Gaskartusche mit großem Brenneinsatz)
Wirkstoff: große Wärme

Durch die große Wärme werden die Milben zweifelsfrei abgetötet.

Behandlung am Tier: 
Vollkommen ungeeignet.
Behandlung am Stall: Sehr Empfehlenswerte Behandlung. Sollte 3 mal im Abstand von je 1 Woche durchgeführt                                             werden. Absolut bestes Ergebnis mit erträglichem und kostengünstigem Aufwand.
 

.